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Bühnenfassung: Nicolaus Hagg und Bernd Jeschek
Regie: Maria Happel
Bühne: Peter Loidolt
Kostüme: Erika Navas
Licht: Lukas Kaltenbäck
Rechte: C.H. Beck Verlag, München
Doderers Hauptwerk "Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre" ist Entwicklungs- und Familienroman, Zeit- und Gesellschaftsroman, Liebes- und Intrigenroman in einem - ein fast unüberschaubares Panorama der Wiener Gesellschaft aller Schichten vor und nach dem Ersten Weltkrieg.
Die "Strudlhofstiege" in Wien und auch der "Riegelhof" in der Prein sind zwei, die Zeiten überdauernde und zugleich verknüpfende Monumente, gewählte oder zufällige Treffpunkte der Figuren.
Es bedarf eines mutigen Kunstgriffs von Dramaturgie und Regie, diesen reichen, vielfältigen Stoff in eine dreistündige Bühnenfassung zu bringen, bei der man zugleich verschiedene Schauplätze im Südbahnhotel durchwandert. Es kann sich nur um ausgewählte Szenen handeln, vor allem solche, die sich auf die Familie Doderer (= Stangeler im Roman) beziehen und auf Major Melzer, der eine Zentralfigur des Romans ist - und Symbol der von Doderer ersehnten, überzeitlichen Aussöhnung.
Und es bedarf einer zusätzlichen finanziellen Anstrengung, die Schauplätze so zu gestalten und einzurichten, dass ein neues "Erlebnis-Theater" entstehen kann, bei dem man geht, manchmal steht (Sonnenterrasse) und in den bekannten Sälen einen fixen Sitzplatz findet. Lassen Sie sich überraschen!