FESTSPIELE REICHENAU
Ungeduld
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Stefan Zweig
„Ungeduld“
Neue Bühnenfassung von Stefan Slupetzky
Uraufführung
Anton Hofmiller, Leutnant Claudius von Stolzmann
Herr von Kekesfalva, reicher Gutsbesitzer Marcello de Nardo
Edith, seine Tochter Merle Wasmuth
Ilona, ihre Cousine Karin Kofler
Josef, Diener bei Kekesfalva Rainer Friedrichsen
Dr. Condor, Arzt André Pohl
Frau Condor Elisabeth Augustin
Apotheker Rainer Frieb
Baron Fekete Roman Frankl
Józsi, Oberleutnant Robert Finster
Ferenc, Leutnant Christoph Zadra
Ort/Zeit: 1913, Garnisonstädtchen an der ungarischen Grenze

Regie: Michael Gampe
Bühne: Peter Loidolt
Kostüme: Erika Navas
Licht: Lukas Kaltenbäck
Musik: Kyrre Kvam

PREMIERE: Freitag, 6. Juli 2012, 19.30 Uhr
THEATER REICHENAU - GROSSER SAAL (Sitzplan und Preise)
Weitere Vorstellungen siehe Spielplan
Ungeduld

U N G E D U L D ......

Vieles geht uns nicht schnell genug, wir wollen nicht warten – sind ungeduldig. Schon alltägliche, nebensächliche Situationen verärgern, verursachen Anspannung und Ungeduld, wie viel mehr erst, wenn die erhoffte Heilung einer Krankheit nicht vorangeht.

Stefan Zweig thematisiert in seinem bekanntesten Roman die „Ungeduld des Herzens“ und meint damit das sentimentale, schwachmütige Mitleid, das man fremdem Unglück entgegenbringt. Kein ehrliches Mit-leiden, sondern vielmehr instinktive Abwehr des fremden Leidens von der eigenen Seele, eine ungeduldige Flucht vor der Ergriffenheit für andere Schicksale.

Auch der junge Leutnant Hofmiller, der im reichen Haus Kekesfalva verkehrt, will sich von der zarten Liebesregung der gelähmten Tochter möglichst schnell freimachen und sich durch sein höfliches Mitleid für ihr Leiden nicht in eine Verpflichtung einlassen. Aber weil er alles nur mit halber Überzeugung tut, täuscht er die Hoffnung des liebenden Mädchens ebenso wie seine Kameraden in der Garnison.

Die bewegende Geschichte zieht den Zuschauer in die rätselhafte Vergangenheit des reichen Gutsherrn, in die Gefühlswelt der sensiblen Tochter, in das Schicksal ihres Arztes und des ungewollt geliebten Leutnants. Der Glanz seines Namens und sein Reichtum nützen dem alten Kekesfalva nichts, um die Gesundheit und das Glück seiner Tochter herbeizuzwingen.

Vier bejubelte Protagonisten aus den jeweiligen Theaterstücken des Vorjahres (Marcello de Nardo aus Oberst Redl, Merle Wasmuth aus Fräulein Else, Claudius von Stolzmann aus dem Rosenkavalier und André Pohl aus den Drei Schwestern) spielen die Hauptrollen in dieser neuen Bühnenfassung von Stefan Slupetzky, der schon zweimal mit Stefan Zweig-Bearbeitungen („Rausch der Verwandlung“; „24 Stunden aus dem Leben einer Frau“) für die Festspiele Reichenau große Erfolge erreicht hat.